Kommunale Resilienz und Klimaschutz
Es sind die Kommunen, die die Agenda 2030 mit ihren 17 globalen Nachhaltigkeitszielen umsetzen müssen. Ob faire Beschaffung, gesellschaftlicher Zusammenhalt, Digitalisierung, Pandemiebewältigung oder Klimaschutz – Kommunen werden zu Pionieren des Wandels.
Lebensqualität als Maßgabe für Stadtentwicklung
Am 30. November vergangenen Jahres wurde die „Neue Leipzig-Charta“ als Grundlage für die Stadtentwicklungspolitik in Europa ratifiziert. Die für die Stadtentwicklung zuständigen europäischen Minister und Ministerinnen einigten sich darauf, „die transformative Kraft der Städte für das Gemeinwohl“ festzuschreiben. Was so sperrig klingt, rückt die Lebensqualität der Menschen in den Mittelpunkt kommunalpolitischen Handelns. Ziel ist es, die Lebensqualität nicht nur zu erhalten, sondern auch zu verbessern. Dazu sind alle gesellschaftlichen Akteure angehalten, ihr Handeln nachhaltig, klimagerecht und gemeinwohlorientiert auszurichten.
Klimaschutzinvestitionen vs. Kosten des Klimawandels
Es braucht zunächst kluge und ganzheitliche Strategien zur Entwicklung unserer Städte als wichtige Voraussetzung für ausführende Planungsleistungen. Der Klimawandel ist die größte Herausforderung für die Kommunen, denn seine Kosten werden ohne ausreichende klimapolitische Maßnahmen sehr hoch sein. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig in den Klimaschutz einzusteigen und eine Investition in diesem Bereich sinnvoll, nachhaltig und zukunftsgerecht.
Als Generalplaner widmet sich IPROconsult auch der Planung von Freianlagen für gewerbliche Anbieter und Industrieunternehmen, aber auch Kommunen – ob Schulhöfe, Spiel- und Sportplätze, Parks, Außenanlagen für Gesundheitsbauten oder Straßenräume. Wir gestalten Landschaften, schützen die Natur und tragen mit unserer Expertise zum Erhalt der Biodiversität bei. Auch in der Stadtplanung setzen wir uns intensiv und kreativ mit naturräumlichen, klimatischen und energetischen Gegebenheiten auseinander. Da besonders Städte und Gemeinden mehr denn je dazu angehalten sind, ihre kommunale Resilienz zu stärken, folgen an dieser Stelle einige Hinweise, wie sie die Lebensqualität in den Städten gewährleisten können.
Was können Kommunen tun, um Lebensqualität zu sichern?
Maßnahmen gegen Überhitzung, die Verwendung von regionalen Baustoffen und konsequentes Regenwassermanagement sind Möglichkeiten, die mit geringem Aufwand umgesetzt werden können. Um die mit dem Überhitzen ihrer Städte verbundenen Risiken zu minimieren, können Kommunen beispielsweise:
- vermehrt Freiluftschneisen vorhalten
- Bäume pflanzen
- bestehende Flächen entsiegeln, denn die dunklen Straßenbeläge heizen die Städte auf
- Dachflächen und Fassaden begrünen
- Ranksysteme, Pergolen oder Laubengänge einsetzen, die das Mikroklima in Quartieren verbessern und ideale Aufenthaltsbereiche in hitzigen Sommermonaten sind
- offene Wasserflächen schaffen
- Regenwassermanagement einführen
- Starkregenvorsorge betreiben
Während Regenschauer spontane Ereignisse sind, benötigt ein funktionierendes Regenwassermanagement einiges an Vorplanungen. Besonders wichtig ist es, eine Strategie zu entwickeln und dabei die Fragen wer, wo und wie mit Regenwasser umgeht in den Mittelpunkt der Überlegungen zu rücken. Wer lässt Wasser auf seinem Grundstück versickern? Wer entwässert in die Kanalisation? Das alles muss dokumentiert und ausgewertet werden, um entsprechend der Ergebnisse Maßnahmen zu planen. In einem langfristigen Konzept oder Masterplan kann eine Kommune festschreiben, wie mit Regenwasser umgegangen werden soll. Wenn bspw. eine Straße geöffnet wird, können im gleichen Zug Rigolen (also Rinnen oder Pufferspeicher, die Regenwasser aufnehmen) unter die Baumwurzeln eingebaut werden.
IPROconsult bietet Regenwasserkonzeptionen für einzelne Grundstücke sowie Generalentwässerungsplanungen zu Kanalisationen ganzer Stadtnetze an. Das Team um Philipp Schmidt, Experte für Entwässerungsplanung und Schmutzfrachtberechnungen, kennt sich aus mit 2D-Überflutungsnachweisen. Der Niederlassungsleiter in Halle (Saale) weiß, dass aufgrund des Klimawandels für Kommunen immer mehr die Starkregenvorsorge in den Fokus rückt. „Dafür erstellen wir Gefahrenmodelle, simulieren die Starkregenereignisse und schauen, was mit dem Regen passiert. Wo fließt das Wasser hin? Sind Objekte gefährdet? Solche Fragen sind dann die Basis für den 2D-Überflutungsnachweis“ erklärt er.
2D-Überflutungsnachweis: Quartier Fischbeker Reethen
Einen solchen 2D-Überflutungsnachweis erstellt IPROconsult aktuell für das Projekt „Fischbeker Reethen“. Die Fischbeker Reethen liegen im Südwesten der Hansestadt Hamburg. „Mit der IBA Hamburg GmbH gehen wir demnächst in die Umsetzung der Erschließungsplanungen. Auf 70 Hektar entsteht hier ein neues Quartier, in dem naturverbundenes Wohnen und innovative Arbeitswelten nebeneinander bestehen“, berichtet Schmidt. Das Quartier wird als „walkable City“ erschlossen mit fußläufigen Angeboten für das tägliche Leben, eine nahe gelegene S-Bahn-Haltestelle und Radwegen. „Wir von IPROconsult planen die Verkehrsanlagen sowie die Entwässerungen über Gräben und Mulden, setzen Erdbauarbeiten um und übernehmen die Trassenkoordinierung."
Kommunale Resilienz als Antrieb
„Resilienz ist ja die Fähigkeit eines Systems, Krisen durch Rückgriff auf eigene Ressourcen zu meistern und als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. Genau hier setzen wir an. Wir helfen Kommunen, resilienter zu werden“, unterstreicht Philipp Schmidt seine Mission. Mit Maßnahmen gegen Überhitzung, Regenwasserkonzepten und Überflutungsnachweisen sowie der Verwendung von regionalen Baustoffen sorgen wir für eine positive CO2-Bilanz und unterstützen Kommunen dabei, eine ganzheitliche Strategie für eine nachhaltige, gemeinwohlorientierte und klimagerechte Zukunft zu entwickeln. Gerne informieren wir Sie zu Regenwasserkonzepten, Starkregenvorsorge sowie Maßnahmen, die das Mikroklima in Quartieren verbessern.