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Neubau der ORD
ProjektLesedauer 3:18 Minuten
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Büroturm mit Verkaufsfläche für Orthopädie- und Rehatechnik

Ein perfektes Zusammenspiel lieferten die Architekten und Planer von vier Büros beim Neubau für die Orthopädie- und Rehatechnik Dresden.

Unternehmenwachstum macht Neubau erforderlich

In direkter Nachbarschaft zum Universitätsklinikum Dresden hat die Orthopädie- und Rehatechnik Dresden GmbH (ORD) seit 1997 ihren Sitz. Kontinuierliches Unternehmenswachstum führte zu erhöhtem Platzbedarf und ließ bei den Geschäftsführern Thomas Hänel-Schwarz und Thomas Mitzenheim den Entschluss reifen für einen Erweiterungsneubau. Dieser sollte mit dem Bestandsgebäude verbunden sein und im Erdgeschoss den Sanitätsfachhandel erweitern, während die Obergeschosse als Büro- und Seminarräume dienen sollten. Für den Entwurf zeichnete Matthias-Maria Kolb von den mmk-architekten verantwortlich. Nachdem dieser vor der städtischen Gestaltungskommission seinen Entwurf präsentiert und ihn entsprechend der Vorgaben verändert hatte, erhielt die ORD im Juli 2021 die Baugenehmigung für den Büroturm mit Verkaufsfläche. Bereits 2020 war IPROconsult als Fachplaner für Tragwerksplanung, Technische Gebäudeausrüstung, Ver- und Entsorgung, Verkehrsanlagen, Infrastruktur sowie den EnEV-Nachweis (Energieausweis nach der Energieeinsparverordnung) ins Boot geholt worden und in der Folge Martin Fink, Geschäftsführer der Planungsgesellschaft Heidelmann & Klingebiel, als Projektsteuerer verpflichtet worden.

Der assymetrische Grundriss und die runden Gebäudeecken prägen das neue Bauwerk
Der assymetrische Grundriss und die runden Gebäudeecken prägen das neue Bauwerk

Planung in 3D

„Wir hatten die Beschäftigten der ORD nach ihren Wünschen und Vorstellungen befragt und auf dieser Basis ein Buch mit den Nutzeranforderungen für den Neubau erstellt“, erzählt Matthias-Maria Kolb. Ziel war es, die Abläufe in den Büros und die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen zu verbessern sowie im Fachgeschäft moderne Verkaufs- und Anproberäume für die Kunden der ORD zu gestalten. Die Planung erfolgte auf Basis dieses Wissens in 3D, so dass die Fachplaner von IPROconsult das Modell übernehmen und darauf aufbauen konnten. „Anfangs trafen wir uns alle zwei Wochen zu Jour fixes, um eine reibungslose Planung zu ermöglichen und alle kritischen Punkte direkt zu klären“, erläutert Martin Fink. „So gelang ein nahezu reibungsloses Zusammenspiel zwischen Bauherrn, Architekten und Fachplanern. Auch Kosten und Budget blieben im angemessen eingeschätzten Rahmen.“

In der Ansicht wird das Zusammenspiel der Proportionen von Alt- und Neubau deutlich.
In der Ansicht wird das Zusammenspiel der Proportionen von Alt- und Neubau deutlich.

Großes Glück mit dem Team

Zur Architektur des Neubaus sagt Fink: „Ich finde, das Gebäude passt dort sehr gut hin – nicht zuletzt, weil es die Straßenecke betont und aufwertet. Insgesamt ist das eine gelungene Architektur!“ Jedoch verursachten die runden Scheiben im Erdgeschoss etwas lange Lieferzeiten – und der vom Grünflächenamt nachvollziehbar geforderte Erhalt der großen Blutbuche sorgte für so manches logistische Problem. „Mit dem Team, zu dem auch Philip Schneider gehörte, der die Haustechnik plante und die Bauüberwachung übernahm, hatten wir großes Glück“, erklärt Fink.

Die Erdgeschossfläche ist für die Erweiterung des Sanitätsfachhandels vorgesehen.
Die Erdgeschossfläche ist für die Erweiterung des Sanitätsfachhandels vorgesehen.

Tor zum historischen Stadtteil

So entstand ein sechsgeschossiges Gebäude mit Keller, das mit seinem spannungsvollen Grundriss und seiner außergewöhnlichen Fassade einen Akzent setzt und gemeinsam mit den gegenüber entstehenden Neubauten ein neues Tor zum historischen Dresdner Stadtteil Blasewitz bildet. Das sich gestalterisch vom Büroturm abhebende gläserne Erdgeschoss bietet einen barrierefreien Zugang zur Verkaufs- und Beratungsfläche. Die zusätzliche Fläche führt zu einer deutlichen Verbesserung der Versorgungsmöglichkeiten der Kunden und der Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden der ORD. Nach dem Umzug der Verwaltung in die Büroetagen werden die freien Flächen in den beiden Bestandsgebäuden umgebaut und für die Herstellung von orthopädischen Schuhen, Prothesen, Sitzschalen, Orthesen oder Einlagen genutzt werden.

Imposant überragt der Neubau die wichtige Straßenkreuzung. Die Obergeschosse dienen als Büro- und Seminarräume.
Imposant überragt der Neubau die wichtige Straßenkreuzung. Die Obergeschosse dienen als Büro- und Seminarräume.

Anspruchsvolle Fassade

Der Baukörper mit knapp 23 Metern Höhe bietet rund 2.100 Quadratmeter Nutzfläche. Er weist eine architektonisch höchst anspruchsvolle Gestaltung mit abgerundeten Fassadenecken und horizontaler Verklinkerung auf. Vor dem Neubau entsteht ein öffentlicher Raum zum Verweilen, der mit Hochbeeten begrünt wird. Zum Grünkonzept gehört auch, dass neben dem Erhalt der alten Buche weitere Bäume und Sträucher neu gepflanzt werden. Ein extensives Gründach rundet das klimafreundliche Konzept ab. „Als Termin für die Fertigstellung des Neubaus haben wir gemeinsam mit dem Bauherrn den August 2023 im Blick“, sagt Martin Fink.

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