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Frontansicht des Gymnasiums Dresden Cotta
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Das Gymnasium Dresden-Cotta erstrahlt in neuem Glanz

Seit über 110 Jahren prägt das Gymnasium Dresden-Cotta das Stadtbild. Doch der Zahn der Zeit und die Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg hatten deutliche Spuren hinterlassen. Jetzt wurde das denkmalgeschützte Gebäude von IPROconsult umfassend saniert. Das Ergebnis: eine Schule, die Geschichte atmet und gleichzeitig höchsten modernen Ansprüchen gerecht wird.

Historische Aufnahme des 1911 erbauten Gymnasiums
Historische Aufnahme des 1911 erbauten Gymnasiums

Zwischen Historie und Moderne

Als die Schülerinnen und Schüler am 5. August 2024 erstmals das frisch sanierte Schulgebäude betraten, war die Freude groß. Auch Bauüberwacher Holger Otto zeigte sich zufrieden: „So ein Gebäude ist einmalig. Ich betrachte dieses erfolgreich umgesetzte Projekt als ein großes Geschenk.“ Am 2. Oktober 2024 folgte die feierliche Eröffnung mit Vertretern aus Politik und Bildung, u.a. Bildungsbürgermeister Jan Donhauser und Kultusminister Christian Piwarz.

Das Gymnasium Dresden-Cotta wurde 1911 von Hans Erlwein erbaut, einem der bedeutendsten Architekten der Stadt. IPROconsult übernahm die Herausforderung, das Gebäude denkmalgerecht zu sanieren – mit Respekt für seine Geschichte und mit innovativen Lösungen für modernes Lernen.

Großzügige Flure und weite, offene Treppenhäuser prägen das sanierte Gymnasium.
Großzügige Flure und weite, offene Treppenhäuser prägen das sanierte Gymnasium.

Sanierung mit Feingefühl

Die dreiflügelige Schule gehört heute zu den größten Gymnasien Dresdens und bietet Platz für über 900 Schülerinnen und Schüler. Während der Sanierung wurden historische Elemente erhalten und gleichzeitig moderne Standards umgesetzt:

  • Neue Lernumgebungen: Klassenräume mit schallabsorbierenden Decken, eine moderne Schulbibliothek und neue Räume für Ganztagsangebote
  • Denkmalschutz & Komfort: Holzfenster mit Sonnenschutz, umfassend erneuerter Brandschutz und nachhaltige Restaurierung historischer Details
  • Außenanlagen & Sportflächen: Sanierung des Schulhofs mit neuen Bäumen und modernen Sportplätzen
Im neu entstandenen Spitzboden erhielt die Schulbibliothek ihren neuen Platz.
Im neu entstandenen Spitzboden erhielt die Schulbibliothek ihren neuen Platz.

Der Dachstuhl als Meisterwerk der Handwerkskunst

Ein besonderes Highlight der Sanierung war die Rekonstruktion des ursprünglichen Dachstuhls des Mittelflügels. Denn dieser wurde nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs nur notdürftig als Satteldach wiederhergestellt und erfüllte die städtebauliche Wirkung des originalen Erlwein-Dachs keinesfalls. Die Herausforderung: „Als einzige Vorlage für die Rekonstruktion der Dachlandschaft diente eine alte Postkarte; Bauunterlagen gab es nicht mehr“, erzählt Projektleiterin Sabine Schlicke. Letztlich dauerten die Arbeiten am Dach rund zweieinhalb Jahre und es wurden über 200 Kubikmeter Holz verarbeitet.

Neben der aufwendigen Dachkonstruktion entstanden auch 50 Nistplätze für Mauersegler, 20 Quartiere für Fledermäuse und eine neue Unterkunft für einen Turmfalken – ein gelungenes Zusammenspiel aus Denkmal- und Naturschutz.

Das Dach wurde nach den historischen Grundformen auf Basis eines Postkartenmotivs wiederhergestellt.
Das Dach wurde nach den historischen Grundformen auf Basis eines Postkartenmotivs wiederhergestellt.

Überraschungen bei der Sanierung – Die Büchsen der Pandora

Der Innenausbau des Gymnasiums stellte die Bauherren vor besondere Herausforderungen. So mussten Fußböden und Decken in großen Teilen erneuert werden, da sich auf den Wänden bis zu vier Schichten Ölfarbe befanden, sodass der gesamte Putz entfernt werden musste.

Mehr als 50 Kernbohrungen deckten verschiedene Schichten und Deckenaufbauten auf, die zuvor nicht bekannt waren. Besonders spannend waren die Stahlbetondecken, die Hans Erlwein 1911 verbauen ließ. Diese waren nur 10 cm dick und bestanden aus riesigen, bis zu fünf mal vier Meter großen Feldern. Dabei stießen die Handwerker auf teils schadstoffbelastete Materialien, was eine zusätzliche Herausforderung darstellte. Auch alte Rohre und Kabel, die unter dem Putz verborgen waren, mussten entfernt werden. Insgesamt mussten 24.000 Quadratmeter Innenputz und rund 10.000 Quadratmeter Estrich und Fußbodenbelag neu verlegt werden.

Ein repräsentativer Haupteingang für die Zukunft

Wo früher getrennte Eingänge für Jungen und Mädchen existierten, führt heute ein neuer, zentraler Haupteingang ins Gebäude. Große Fenster bringen Licht ins Innere, und die restaurierten Grüntöne, die von Hans Erlwein aufgegriffen wurden, schaffen eine harmonische Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Die Sanierung des Gymnasiums Dresden-Cotta zeigt eindrucksvoll, wie Denkmalschutz und moderne Architektur Hand in Hand gehen können. „Letztlich haben wir ein sehr stattliches Gebäude wieder in seinem Glanz erstrahlen lassen“, resümiert Sabine Schlicke. 

Im Erdgeschoss und ersten Stock entspricht die Farbgestaltung weitestgehend dem Original von 1911. Hier wurde mit Schablonentechnik und handwerklichen Ausmalungen gearbeitet.
Im Erdgeschoss und ersten Stock entspricht die Farbgestaltung weitestgehend dem Original von 1911. Hier wurde mit Schablonentechnik und handwerklichen Ausmalungen gearbeitet.
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