Fabrikplanung für die Aluminium-Gießerei: Ein Modell für Effizienz und Nachhaltigkeit
Im Jahr 2021 berichteten wir über die Fabrikplanung für das Recycling- und Umschmelzwerk der Aluminium-Gießerei von Hydro in Rackwitz bei Leipzig. Heute, mit der Fertigstellung der Industrieanlage, lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die Fortsetzung dieses anspruchsvollen Projekts zu werfen.

Die Herausforderung: Effiziente Planung trotz globaler Krisen
Die Erweiterung der Aluminium-Gießerei erforderte eine präzise Planung und Koordination - und das unter schwierigen Rahmenbedingungen wie steigenden Baupreise und Lieferengpässen. IIPROconsult, spezialisiert auf Fabrikplanung, entwickelte ein Werkslogistik-Konzept, das mehrere Varianten der Materialflussoptimierung beinhaltete. Ziel war es, den Lkw-Verkehr auf dem Werksgelände zu minimieren und gefährliche Kreuzungen zu vermeiden. Die Entscheidung basierte auf einer detaillierten Analyse der Jahreskilometerleistung der Lkw.

Generalplanung mit BIM-Technologie
Das IPROconsult-Team arbeitete bei der Planung mit Building Information Modeling (BIM). Diese Methode ermöglichte eine dreidimensionale Planung der gesamten Fabrikanlage, einschließlich einer neuen 65 Meter langen Produktionshalle und weiterer Infrastrukturbauten wie Lagerhallen und Sozialräume. Durch BIM konnte das Team präzise Modellierungen vornehmen, um die Bauprozesse zu optimieren und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.

Innovative Architektur und nachhaltige Bauweise
Die Hallen wurden als Stahlbau mit Dachbinder-Spannweiten von bis zu 32 Metern gebaut. Um den hohen Schallschutzanforderungen gerecht zu werden, kam eine hinterlüftete Metallfassade zum Einsatz. Auch das Dach erhielt eine moderne "Harte Bedachung" auf gedämmter Sandwichkonstruktion, was zu einer besseren Energieeffizienz beiträgt.

Hürden während der Bauphase: Anpassung an unvorhergesehene Umstände
Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und geopolitische Spannungen wie den Ukraine-Konflikt konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden. Lieferengpässe und Preissteigerungen wurden ebenso gemeistert wie schwierige Wetterbedingungen und unerwartete Altfundamente, die während der Erdarbeiten entdeckt wurden. Während der Bauphase war eine präzise Koordination und ein effizientes Zeitmanagement erforderlich, um die laufende Produktion im bestehenden Werk nicht zu gefährden.

Nachhaltigkeit im Fokus: Recycling und CO2-Reduktion
Das Projekt trägt nicht nur zur Effizienzsteigerung in der Produktion bei, sondern auch zur Nachhaltigkeit. Hydro nutzt die Aluminiumwiederaufbereitung, um jährlich etwa 85.000 Tonnen Schrott zu recyceln und daraus hochwertiges Aluminium für die Automobilindustrie zu gewinnen. Recyceltes Aluminium hat einen CO2-Fußabdruck, der nur fünf Prozent des Energieverbrauchs von Primäraluminium beträgt, ohne dabei an Qualität zu verlieren.
