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Brückenschluss an der Weißeritztalbahn

Eine Brücke konnte erst zwei Jahre nach dem Wiederaufbau erneuert werden, weil vorher einiges zu klären war

Zwei Jahre lang konnten die historischen Dampfzüge auf der sächsischen Schmalspurstrecke zwischen den Endbahnhöfen Freital-Hainsberg und Kipsdorf wieder fahren – dann war erneut Schluss. Eine Brücke in Obercarsdorf musste erneuert werden. IPROconsult übernahm auch hierfür die Planung. Denn die Dresdner Spezialisten waren bereits am Wiederaufbau nach dem ‚Jahrhunderthochwasser‘ 2002 maßgeblich beteiligt. 2008 dampfte der erste Zug wieder auf dem Teilstück zwischen Freital-Hainsberg und Dippoldiswalde.

2012 begann die Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) auf Basis der Grundlagenermittlung und ersten Vorplanungen der IPROconsult aus dem Jahr 2005 mit der erweiterten Vorplanung für den Wiederaufbau des zweiten Streckenabschnitts. 2013 konnte das Team mit der Entwurfsplanung für die Verkehrsanlagen und Ingenieurbauwerke beginnen. Ein Jahr später folgten Ausführungsplanung und Ausschreibungen für Wiederaufbau, Instandsetzung oder Neubau der einzelnen Betriebsteile. Gleistrasse und Entwässerung, 32 Bahnübergänge und fünf Bahnhöfe mit zugehörigen baulichen Anlagen, fünf Brücken, 21 Stützbauwerke, 24 Durchlässe, zwei Stellwerksgebäude, ein Wasserkran mit Zisterne und Brunnenanlage, eine Bahnhofs-Turmuhr und der Lokschuppen mussten wieder für den Betrieb verfügbar sein. Am 17. Juni 2017 fuhr der erste durchgehende Zug auf der gesamten Strecke.

Erneute Sperrung für Brückensanierung

Seit August 2017 plant ein sechsköpfiges Team der IPROconsult um den IPROconsult-Projektleiter für Verkehrs-, Tief- und Ingenieurbau, Felix Geißler in einer ARGE mit IB Fuchs die Planung und Bauüberwachung für den zweiten Bauabschnitt des Wiederaufbaus der Weißeritztalbahn.

Im Sommer 2019 musste die Schmalspurstrecke zwischen Dippoldiswalde und Kurort Kipsdorf erneut gesperrt werden: In Obercarsdorf war eine Brücke zu erneuern. Die Sanierung war früher „wegen noch offener technischer Fragen sowie fehlender Zustimmungen von Grundstückseigentümern“ nicht möglich, sagte Betriebsleiter Mirko Froß gegenüber dem MDR. Am 8. Oktober 2019 konnte die neue Brücke eingehoben werden: Die 54-Tonnen-Stahlkonstruktion ist ca. 20 Meter lang und vier Meter breit, wurde in der Brückenwerkstatt der Deutschen Bahn in Dresden-Neustadt hergestellt.

Nachdem die neue Brücke eingehoben war, wurden Gummimatten zum Schallschutz eingelegt, Schotter aufgeschüttet und die Gleise verlegt. Mitte November sollen die Dampfzüge wieder auf der gesamten Strecke zwischen Freital-Hainsberg und Kurort Kipsdorf rollen – wie schon seit 1882. Rund 1,7 Millionen Euro kostete das gesamte Bauvorhaben. Zusammen mit dem Ingenieurbüro für Verkehrsbau Fuchs bildeten die IPROconsult-Spezialisten eine leistungsstarke Arbeitsgemeinschaft. Mit viel Fingerspitzengefühl kreierten sie bei diesem Projekt immer wieder effiziente Lösungen.

IPROconsult zeichnete verantwortlich für die Entwurfsvermessung, Tragwerksplanung, Objektplanung für Ingenieurbauwerke und Bauüberwachung, einschließlich Bauoberleitung.

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