Thüringen zieht nach: Bau der Erdgasleitung 442 kann beginnen
Die Ferngas Netzgesellschaft mbH erneuert die Erdgasleitung 442 zwischen Limbach in Thüringen und Niederhohndorf bei Zwickau in Sachsen. Rund 125 Kilometer werden modernisiert, um die Versorgungssicherheit weiterhin zu gewährleisten. Als Generalplaner in einer Arbeitsgemeinschaft mit Dr.-Ing. Veenker Ingenieurgesellschaft mbH verantwortet IPROconsult neben der Planung der Trassen auch die umweltfachlichen Belange der Erdgasleitung 442.
IPROconsult im Einsatz bei Tiefbau und Trassierung, Ökologie und Umwelt
Nachdem es im April 2019 bereits den Planfeststellungsbeschluss und somit die Baugenehmigung für den sächsischen Teil gab, kann ab sofort auch in Thüringen der Leitungsabschnitt erneuert werden. Auf 428 Seiten steht geschrieben, was alles während der Realisierung beachtet werden muss. Für die Betreuung des Baugeschehens, vor allem technisch, ökologisch, bodenkundlich und forstfachlich sind weiterhin Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von IPROconsult aus Dresden und der Lausitz im Einsatz.
Umweltauswirkungen vermeiden und minimieren
Das Projektteam erarbeitete unter anderem Maßnahmen zu Vermeidung und Minimierung von Umweltauswirkungen sowie entsprechende Schutzmaßnahmen. Auch notwendige Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen plante das IPROconsult-Team. So wurden 2019 Haselmaus-Kästen aufgehängt. In den Landschaftsschutzgebieten Werdauer Wald und den Wäldern um Greiz und Werdau hat das nachtaktive Nagetier seinen Lebensraum. Durch diese Wälder führt auch die Trasse der Erdgasleitung. So wurden in gebührendem Abstand zur späteren etwa 15 Meter breiten Baustelle die Kästen aufgehängt, während die „Tiere des Jahres 2017“ noch Winterschlaf in ihren Sandhöhlen hielten. Der Landschaftspflegeverband Westsachsen e.V. übernahm das entsprechende Monitoring.
Prozessdokumentensystem hilft bei Struktur und Organisation
Die Haselmaus ist nur ein Beispiel für Schutzmaßnahmen. Insgesamt wurden entlang der Trasse kartiert: Säugetiere, Vogelwelt, Fische, Amphibien und Reptilien, Tagfalter und Widderchen sowie Käfer, Libellen und hügelbauende Waldameisen. Eine große Herausforderung des komplexen Projekts waren Struktur und Organisation. Zu den umfangreichen Unterlagen kamen zahllose Aktenvermerke und -notizen, Karten und Pläne. Dank des ausgeklügelten Prozessdokumentensystems bei IPROconsult ließ sich jedoch jedes Dokument schnell finden.
Tausende Seiten Dokumente
Allein die Dokumente der Umweltfachleute der IPROconsult für die Planfeststellungsverfahren belaufen sich auf 2.711 DIN-A4-Seiten sowie 920 DIN-A3-Pläne. Das Projekthandbuch der IPROconsult fasst die wichtigsten Informationen, Vorgaben und Eckdaten des Pipeline-Projekts zusammen, gibt zudem verbindliche Vorgaben für die organisatorischen Abläufe zwischen Kunde und planenden Ingenieuren. Läuft alles nach Plan, werden die neuen Rohre der Erdgasleitung 442 im Oktober 2023 in der Erde liegen und bis dahin auch alle naturschutzrechtlichen Belange abgearbeitet sein.