Vision eines Sport-Campus
Der Dresdner Sportverein Motor Mickten e.V. verfolgt eine ambitionierte Projektidee: eine multifunktionale Sportstätte mit Sport-, Bildungs- und Kulturangeboten. IPROconsult entwickelte die Studie für den Sport-Campus, die jetzt vorgestellt wurde.
Der SV Motor Mickten e.V. ist mit seinen rund 1.600 Mitglieder einer der größten Breitensportvereine in Dresden – und er hat ein kommunales Problem erkannt: Es gibt immer mehr Hobbysportler, für die zu wenige Sporthallen zur Verfügung stehen, die darüber hinaus verstreut im Stadtgebiet liegen. Ferner fehlen Angebote für behinderte Sportler. Der Vereinsvorstand sucht daher nach einer „großen Lösung“. Gegenüber dem Vereinsgelände in Dresden Pieschen liegt eine 40.000 Quadratmeter große Brache der Deutschen Bahn, auf der die Stadt Dresden eine neue Schwimmhalle bauen möchte. Der Verein sieht am Standort erheblich mehr Potential für Sportaktivitäten und beauftragte IPROconsult mit einer Projektstudie, die Anfang Mai vorgestellt wurde.
Vier Bausteine für den Campus
Unter dem Titel Sport-Campus entwickelten die Architekten Cora Lutz und Marcus Stevens eine multifunktionale, urbane Großstruktur: ein Hybrid, welcher wie eine kleine Stadt in der Stadt funktioniert. Das Konzept basiert auf vier Bausteinen: Vereinssporthalle, Fitness- und Freizeit-Cube, Social Facility und Kletter-Landmark. Diese sind durch eine großzügige urbane Begegnungszone, das eigentliche Herzstück des Campus mit Veranstaltungsmöglichkeiten verbunden. Mit diesem Konzept soll zukünftig Dresdens größte Brache am Pieschener S-Bahnhof in den Stadtraum integriert werden und eine neue Identität entwickeln.
Städtebauliche Verdichtung
Als Teil des Konzepts wird neben dem Sport-Campus eine städtebauliche Verdichtung unter Einbeziehung einer im Stadtentwicklungskonzept geplanten Grün-Verbindung für gewerbliche Nutzungen vorgeschlagen.
Für Danyel Pfingsten, Mitglied der Büroleitung Architektur und Hochbau der IPROconsult ist klar: „Der Gebäudekomplex wird in den Stadtteilen Pieschen/ Neustadt ein neues Zentrum rund um den Sport schaffen und die Lebensqualität nicht nur für die Bewohner aber auch für die Schüler der umgebenden Schulen erheblich verbessern. Mit dem Neubau wird eine Möglichkeit für internationale Wettkämpfe mit kurzen Wegen geschaffen“.
Kürzere Wege, höhere Lebensqualität
Der Sport-Campus soll in seiner Größe und Funktionsmischung zu einem Pilotprojekt für Vereine und auch Städte werden, da er die Steigerung der Lebensqualität zum Ziel hat. Verschiedene miteinander verwobene Lebensbereiche werden in einer räumlichen Struktur zusammengeführt: Regeneration, Sport und Hobby, Bildung, Familie, soziales Engagement, sowie Mediennutzung. Wege und Verkehr sollen für den Einzelnen verkürzt und die Lebensqualität gesteigert werden. Mit dem Projekt wird eine alters-, geschlechter- und schichtenübergreifende Versorgung mit Angeboten aus Sport, Freizeit, Bildung, Gewerbe und Kultur in einer urbanen Struktur und an einem Standort ermöglicht.