Das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Kloster in Worbis einschließlich angrenzender Gebäude wird zu einem Verwaltungssitz mit angegliedertem Bürgerbüro und Bibliothek umgebaut. Wir planen den Gesamtstandort inklusive einer Erweiterungsmöglichkeit der Verwaltung und des Bürgerhauses (300 Personen). Bestandteil der Planung ist auch die katholische Kirche. Der Kreuzgang welchen sich das Kloster und die Kirche teilen wird in die Planung und das Raumprogramm integriert.
Zum Komplex des Klosters gehören Verbinder, Fürstenhaus und Wirtschaftsgebäude. In deren Mitte entsteht der südliche Vorplatz, welcher zu drei Seiten geschlossen ist. Alle Gebäude sind miteinander durch einen gemeinsamen Gang verbunden. Die Teile Kloster und Fürstenhaus, erhalten eine denkmalgerechte Sanierung. Die beiden Neubauten des Komplexes passen sich sensibel in den Bestand ein. So tritt der „Verbinder“, als Empfangsgebäude für Angestellte und Besucher des Ensembles auf.
Zwischen den beiden Massivbauten Fürstenhaus und Kloster entsteht ein transparenter Eingang. In der Höhe ordnet sich dieser den beiden Nachbargebäude unter, im Material grenzt er sich durch eine Glasfront nach Süden formal ab. Hier wird der Besucher durch Offenheit empfangen. Die Nordseite des Körpers wird aus der alten Mauer gebildet, der Torbogen funktioniert wie eh und je als Eingang in das Gelände von Norden. Das Raumprogramm bildet die Grundlage für die Verteilung der einzelnen Fachämter. Es besteht der Bedarf nach mehreren, mindestens jedoch drei, Beratungsräumen unterschiedlicher Größe. Der größte davon soll sich in der Nähe des Eingangsbereiches befinden.
Das Kloster
Hier befinden sich die Kämmerei, die Abteilung für Recht und Personal, sowie die Räumlichkeiten des Bürgermeisters. Im historischen Keller sind Neben-/und Archivräume angesiedelt. Die übergeordneten Nutzungen verteilen sich über zwei Geschosse, welche durch drei Treppenhäuser miteinander verbunden sind. Jedes Geschoss verfügt über drei Viertel des bestehenden Kreuzganges, der nördliche Teil gehört der Kirche an. Um Barrierefreiheit zu garantieren gibt es zusätzlich einen Aufzug. In diesem Teil des Areals wird eine Sanierung vorgenommen. Für eine Neueinteilung der Räume werden teilweise neue Innenwände errichtet, Bauteile wie Fenster, Türen, oder Bodenbeläge sind dem Bestand sensibel anzupassen.
Der Verbindungsbau
Dieser Neubau, indem die alte Stadtmauer mit Torbogen integriert wird, wird der zentrale Eingang in das neue Areal der Stadtverwaltung. Hier betritt, neben Angestelltem und Bürger, auch der Bürgermeister und der Bibliotheks-Besucher das Kloster-Ensemble. Hier befinden sich die Information, das Bürgerbüro, sowie ein Versammlungsraum. Dieser Neubau zeichnet sich durch sein großzügiges Foyer und die offene Fassadenkonstruktion in Richtung südlichen Vorplatz aus. In der Höhe ordnet er sich den beiden benachbarten Bestandsgebäuden Fürstenhaus und Kloster unter. Die Nordseite wird oberhalb der Bestandsmauer mit einer Glasfuge für Belichtungszwecke abgeschlossen, im Torbogen bildet eine Glaskonstruktion den neuen Eingang.
Das Fürstenhaus
Im ehemaligen „Gästehaus“ des Komplexes, im 17ten Jahrhundert errichtet, wird sich zukünftig die Jugendbibliothek der Stadt Leinefelde-Worbis befinden. Hier entstehen auf drei Geschossen die Ausleihe, der Medienbereich, sowie der Arbeits-/und Lagerbereich. Ein neues Treppenhaus sichert die Erschließung aller Ebenen. Zusätzlich gibt es im Dachgeschoss eine Teeküche, welche auch vom östlichen Neubau, dem „Wirtschaftsgebäude“, erreichbar ist. Gestalterisch präsentiert sich eine dezent-weiße Putzfassade mit gestrichenen Sandsteingewänden der Öffnungen und der historische Falzziegel auf dem Dach.
Das Wirtschaftsgebäude
Der Ergänzungsneubau (ehemaliges Wirtschaftsgebäude) im Westen des Areals überragt die Höhe des Bestandes nicht. Das neue Gebäude präsentiert sich als Skulptur, die sich auf die bestehende Außenwand (Klostermauer) des Wirtschaftsgebäudes setzt, und ist mit ihrer individuellen Dachform, sowie ihrer modernen Materialität der besondere Juwel der Gebäudegruppe. Hier gelingt es der Gemeinde Worbis-Leinefelde durch technisch-zeitgenössische Architektur und Baukultur zu glänzen, und gleichsam den jahrhundertealten Bestand einzurahmen ohne dass der ergänzende Neubau den historischen Gebäudekomplex verdeckt.
BIM-Leistungen
- Fachmodelle der Architektur und Technischen Ausrüstung
- Ableitung konsistenter Pläne und Listen aus dem Modell
- Modellbasierte Planung in den Leistungsphasen 2–5
- Mengen- und Kosten aus dem Modell abgeleitet
- Integration physischer und physikalischer Eigenschaften in den Bauteilen (u. A. Brandschutz, Schallschutz, Energienachweis, Materialgüte)