Tobolsk-Polimer LLC hat die Linde-KCA-Dresden GmbH (LKCA) zur Planung, Ausrüstungslieferung und Montageüberwachung einer Polypropylenanlage mit einer Jahreskapazität von 500.000 t in Tobolsk in der Region Tyumen, Westsibirien, auf der Grundlage der Innovene PP Technologie, auserwählt.
Diese Produktionsanlage wird Bestandteil des neuen Komplexes der SIBUR-Holding JSC für die Dehydrierung von Propan und die Herstellung von Polypropylen in Tobolsk, West-Sibirien, sein. Der neue Komplex besteht aus zwei technologischen Linien: der Produktion von 510.000 Tonnen Propylen pro Jahr mittels Propan-Dehydrierung und daraus folgend der Herstellung von jährlich 500.000 Tonnen Polypropylen.
LINDE KCA beauftragte die IPRO mit der Vervollständigung der Basic-Planung und dem kompletten Detailengineering für die bau- und gebäudetechnischen Fachgewerke.
Auf einer neu zu erschließenden Fläche unmittelbar neben der Chemischen Fabrik von SIBUR plante die IPRO einen Gebäudekomplex der Funktionen des Polypropylenprozesses aufnimmt.
Die Herausforderung bestand darin, bautechnische Lösungen für sehr unterschiedliche Anforderungen zu generieren. So musste die Kompressorenhalle als Stahlbetonbau mit dynamisch beanspruchbaren Fundamenten und einer schweren Kranbahn ausgestattet werden. Ein Gebäude mit sehr hohen Anforderungen an den Brandschutz, war das räumlich getrennt zu errichtende TEAL-Gebäude zur sicheren Lagerung einer leicht entflammbaren Substanz, die für den chemischen Prozess benötigt wird. Die beiden spiegelbildlich angeordneten Katalystgebäude mit den Reaktoren, deren Rührwerke jederzeit über eine großen Stahlkonstruktion ausgewechselt werden können, ist ein Herzstück der Anlage.
Ebenso ist das 95 m hohe Extrudergebäude für den Polypropylenprozess unverzichtbar. Hier wirken gleich mehrere bautechnisch anspruchsvolle Anforderungen zusammen, so ist der Extruder dynamisch gelagert. Die hohen Lasten aus der turmartigen Stahl-/Anlagenkonstruktion werden in einer Höhe ca. 35 m in den unteren Gebäudeteil eingeleitet. Dieser sechs-etagige Unterbau wurde durch die IPRO so dimensioniert, dass alle erforderlichen Lasten problemlos abgetragen werden können. Dafür wurde eine Stahlbeton-Stahl-Mischbauweise gewählt. Zahlreiche Rohrbrücken, die die Prozessgebäude verbinden, wurden ebenso wie die unterirdischen Ver- und Entsorgungssysteme sowie die befestigten Flächen durch Spezialisten der IPRO projektiert.
Die Fachplaner der IPRO waren ebenfalls für die Beheizung, die Be- und Entlüftung und die Klimatisierung der Gebäude zuständig. Auch Sanitärplanung, Blitzschutz und Gebäudesteuerungstechnik wurden bearbeitet. Komplizierte Baugrundverhältnisse führten zu technischen Lösungen wie z.B. Spezialgründungen mittels gekoppelten Rammpfählen. Die zu verarbeitenden chemischen Materialen verlangten besondere technische Anforderungen an die Statik, die Konstruktion, die Geometrie, den Arbeits-, Brand- und Explosionsschutz, für den das Brandschutzkonzept weiterentwickelt wurde.
Um den hohen Ansprüchen zu genügen, wurden im Rahmen eines umfangreichen Qualitätsmanagements sowohl über interne gesonderte Eigenkontrollen, als auch extern durch internationale Spezialisten die Einhaltung technischer Regeln, Darstellungsweisen und Standards sowie die Konformität mit russischen Normen vor Auslieferung an den russischen Kunden kontrolliert.