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Workshop: Erosionsrisikomanagement für Marokkanische Autobahngesellschaft

Im Rahmen der Zusammenarbeit von IPROconsult und der Marokkanischen Autobahngesellschaft ADM (Société Nationale des Autoroutes du Maroc) fand Anfang November in Rabat ein Workshop zum Erosionsrisikomanagement statt.

Hintergrund

Starkregenereignisse und Überschwemmungen werden im Zuge des Klimawandels häufiger und stärker. Vor diesem Hintergrund kommt der Minimierung des Wasserabflusses und der Bodenerosion durch umfassende und zielgerichtete Wasserrückhalt- und Erosionsschutzmaßnahmen eine steigende Bedeutung zu. IPROconsult beschäftigt sich seit Jahren mit der Vorhersage des Regenwasserrückhalts sowie der Vorhersage und dem Vermeiden von Bodenerosion und ihrer Folgen, so auch in Marokko. Hier sind bereits die drastische Zunahme langer Hitze- und Trockenzeiten sowie gleichzeitig intensiver Starkniederschlagsereignisse zu spüren und eine weitere Verstärkung wird prognostiziert. In direkter Folge steigen die Erosionsgefährdung und damit die Auswirkungen auf Infrastruktur, Wasserstraßen, Landnutzung und Landwirtschaft. Daher wurde ein gemeinsames Forschungsprojekt ins Leben gerufen, um ein Risikomanagamentsystem zu etablieren und Marokkos Autobahnen vor den Erosionsfolgen zu schützen.

Die Akteure

Ausgerichtet wurde der Workshop von der ADM-Akademie, die für die Weiterentwicklung von Wissen, deren Inwertsetzung sowie das Einbringen und den Test neuer Technologien bei der ADM zuständig ist. Teilnehmende am Workshop waren Kolleginnen und Kollegen der verschiedenen ADM-Abteilungen für Planung und Instandhaltung sowie von der IPROconsult: 

  • Dr. Kerstin Hartsch, Leiterin Umweltconsulting
  • Stefan Langel, Geoökologe und EROSION-3D-Experte
  • Michael Gajo, Geschäftsführer der IPROconsult Morocco
  • Nazha Asserar, Expertin für Agrarökologie bei der IPROconsult Morocco

Inhalte des Workshops

Im ersten Teil des Workshops erfolgte eine Vorstellung des Projektansatzes, der Ergebnisse zur Erarbeitung des mehrphasigen Risikomanagementansatzes sowie zur aktuellen Problematik von Überflutung und Bodenerosion für Marokkos Autobahnen. Herausforderungen liegen insbesondere auch beim Unterhalt und der Beräumung von Sediment an den insgesamt 1040 Durchlässen. Für das Management der Wartung der ADM-Infrastruktur kommt dabei das Software-Tool SmartSGE zum Einsatz, das zur Erfassung, Speicherung und Auswertung von Daten zu Schäden und Wartung der Autobahninfrastruktur dient.

Der zweite Teil des Workshops umfasst seitens der IPROconsult die Vorstellung der Methodik zur Erosionsgefahrenanalyse mit Hilfe des Simulationsmodells EROSION-3D. Im Mittelpunkt standen dabei erste Simulationsergebnisse für die Autobahntrassen in den beiden Pilotregionen Fès-Taza und Tanger-Larache.

Das Thema der anschließenden Diskussion konzentrierte sich auf die zukünftige Anwendung der vorgestellten Methodik in den verschiedenen ADM-Abteilungen. So ist beispielsweise für die Abteilung Instandhaltung eine künftige Integration der Ergebnisse in das ADM-Webportal SmartSGE von großem Interesse - z.B. für Risikobewertung und -minderung von Sedimenteinträgen an Durchlässen. Gleiches gilt für die Planungsabteilung im Rahmen der Trassierung künftiger Autobahnrouten mit Beginn des Planungsprozesses. Seitens ADM wurde der hohe Stellenwert eines einzugsgebietsbasierten Ansatzes für Risikobewertungen unterstrichen: Genau hierfür bietet die prozess- und einzugsgebietsbasierte Modellierung mittels EROSION-3D einen großen Mehrwert.

Am Folgetag des Workshops wurden strategische Gespräche mit Führungskräften der ADM zur zukünftigen, über das DeveloPPP-Projekt hinausgehenden Kooperation der ADM und IPROconsult geführt und vereinbart, wie die IPROconsult ihre Leistungen zur Anwendung ihres Tools EROSION-3D bei der ADM marktorientiert einbringen kann.

Ihre Ansprechpartnerin

Leiterin Umweltconsulting

Dr. Kerstin Hartsch

Die Entwicklung und Umsetzung neuer Projekte über Schnittstellen hinweg haben es Dr. Kerstin Hartsch angetan. Mit ihrem kleinen Team kümmert sie sich um den „Wassersektor“ im In- und Ausland. Von Erosionsprävention in Marokko bis zur hydrogeologischen Begleitung eines Autobahn-Neubaus in Hessen reicht das Spektrum der Arbeit.

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