Ermittlung möglicher Zuschüsse und Empfehlung vorteilhafter Förderprogramme
Für das Projekt Neubau eines SB-Marktes, Fitnessstudio und studentischem Wohnen mit Tiefgarage in Dresden Gorbitz wurde planungsbegleitend eine Energieberatung durchgeführt. Hierfür wurden geeignete Förderprogramme der KfW für Wohn- und Nichtwohngebäude ausgewählt, die wesentlichen Anforderungen der Förderprogramme, besonders im Hinblick auf verschiedene Energetische Niveaus (KfW 55, KfW40) zusammengestellt und der überschlägliche Mehraufwand bei Hülle und Anlagentechnik zur Erreichung der Anforderungen dargestellt. Die möglichen Zuschüsse im Förderprogramm wurden ermittelt und eine Empfehlung für ein vorteilhaftes Förderprogramm und ein inklusive Förderung wirtschaftliches energetisches Niveau ausgesprochen. In einem Variantenvergleich wurden im GEG- Nachweis nach DIN V 18599 für verschiedene energetische Niveaus die tatsächlich notwendigen Bauteilaufbauten und Anlagentechnik festgelegt, der Energiebedarf und die CO2-Einsparung errechnet und gegenübergestellt.
Einer Kostenschätzung zu diesen Varianten und die Angabe der möglichen Fördermittel dienten als Entscheidungsgrundlage für ein energetisches Niveau. Die verschiedenen Nutzungen im Gebäude bedingten, dass der Wohnungsbau und der Nichtwohnungsbau separat betrachtet wurden.
Endenergie- und CO2-Einsparungen
Die KfW definiert ihre KfW-Effizienzgebäude anhand der Unterschreitung des Primärenergiebedarfes und der Transmissionswärmeverluste des Referenzgebäudes, das der GEG-Berechnung zugrunde liegt. Für ein KfW EG 55 muss also der Primärenergiebedarf des geplanten Gebäudes unter 55% des Referenzgebäudes liegen, die Transmissionswärmeverluste bei 70%. Um dies zu erreichen war in diesem Projekt eine erhebliche Verbesserung der Wärmedämmung notwendig. So war ein Sprung von Zweischeiben-Wärmeschutzverglasung auf Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung mit einem UW=0,9 W/m²K notwendig, sowie die Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit der Gefälledämmung im Dach von WLG 040 (EPS) auf WLG 023 (PUR) und die Dämmung der Außenwand mit 20 cm Dämmung statt 16 cm.
Aufgrund der sehr effizienten Fernwärme war es in keinem Fall wirtschaftlich eine andere Wärmeerzeugungsanlage zu verwenden. Aus diesem Grund werden auch keine Förderprodukte dafür bewertet.
Mit diesem Maßnahmen konnte für den Wohngebäudeteil eine Endenergieeinsparung von 11% und CO2-Einsparung von 9% ermittelt werden.
Im SB-Markt und Fitnessstudio kommen Lüftungs- und Kälteanlagen zum Einsatz, die auch mit effizienten Ventilatoren und gutem COP-Wert einen hohen Strombedarf aufweisen. Um diesen zu reduzieren wurde eine Photovoltaikanlage mit 50kWP zur Eigenstromnutzung empfohlen. Somit können im Gewerbeteil 20% Endenergie und 23% CO2 eingespart werden.
Die Mehrkosten für diese Maßnahmen fielen geringer aus als die höhe der Fördermittel, so dass die Investitionskosten trotz höherem energetischem Niveau sanken. Aus diesem Grund entschieden sich die Bauherren nach der Energieberatung für die Umsetzung des KfW Effizienzgebäudes 55 und die Beantragung der Fördermittel bei der KfW.
In der Energetischen Fachplanung und Baubegleitung werden alle Wärmebrücken betrachtet und jeder Planungs- und Ausführungsschritt auf die Einhaltung der energetischen Anforderungen geprüft. Es wird eine Luftdichtheitsmessung durchgeführt.