Das Leuchtturmprojekt der Energieeffizienz: Die Nullenergie-Schule in Wermsdorf, Sachsen
In der sächsischen Gemeinde Wermsdorf wurde eine innovative Antwort auf die Herausforderungen moderner schulischer Infrastruktur und nachhaltiger Bauweise gegeben: eine Grundschule, die als Nullenergiehaus konzipiert ist. Dieses Pilotprojekt, realisiert mit Unterstützung der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig, setzt neue Maßstäbe in Sachen Energieeffizienz im Bildungssektor.
Ein innovativer Ansatz zur Nachhaltigkeit
Um Fördermittel für den Bau zu sichern, musste die Schule den anspruchsvollen Nullenergiehaus-Standard erfüllen. Das Ergebnis ist eine beeindruckende Kombination aus hochmoderner Architektur und umweltfreundlicher Technik. Die Außenwände, konstruiert aus Kalksandstein und einer zusätzlichen Schicht Multipor-Steinen, sind nicht nur stabil, sondern garantieren auch eine optimale Wärmedämmung - ideal für ein lebhaftes Schulambiente.
Unter der Leitung der IPROconsult-Architekten wurden auch bei den Fenstern innovative Wege gegangen. Diese sind aus elektrochromen Glas gefertigt, welches sich je nach Bedarf für Tageslicht, Blendschutz und Wärmeregulierung anpassen lässt – ein fortschrittlicher Ersatz für externe Beschattungssysteme.
Überwachung und Optimierung durch Technologie
Rund 80 Sensoren messen kontinuierlich:
- Raumtemperaturen
- Warmwasser
- Luftströme
- Vor- und Rücklauf der Wärmepumpe
- CO2-Konzentration in den Räumen
- Volumenströme der Lüftungsanlage
- Stromverbrauch der dezentralen Warmwasserversorgung
- relative Feuchte
- Globalstrahlung
Die Daten wurden über zwei Jahre an die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig übermittelt und ausgewertet.
Erfolgreiche Bilanz
Die wissenschaftliche Begleitung durch Prof. Ulrich Möller und Stephanie Weiß von der HTWK hat gezeigt, dass die Schule genauso viel Energie produziert, wie sie verbraucht. Besonders bemerkenswert sind die konstanten Innentemperaturen, auch während der Hochsommermonate, was das Wohlbefinden von Schülern und Lehrern erheblich steigert.
Eine durchgeführte Umfrage unter den Schülerinnen und Schülern sowie dem Lehrpersonal zeigte eine allgemein positive Resonanz, obwohl einige Lehrkräfte zusätzliche Verdunklungsmöglichkeiten für die Fenster bevorzugen würden.
Ein Vorbild für die Zukunft
Dieses Projekt ist nicht nur ein Beweis dafür, dass umweltfreundliche Technologien effektiv in öffentliche Infrastrukturen integriert werden können, sondern es demonstriert auch die Notwendigkeit, solche Technologien sorgfältig zu warten und zu betreuen. Die Gemeinde Wermsdorf hat mit dieser Schule ein echtes Vorzeigeprojekt geschaffen, das zeigt, wie Bildungseinrichtungen einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten können.
Die Nullenergie-Schule in Wermsdorf ist somit ein leuchtendes Beispiel dafür, wie technologische Innovation und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können, um die Schulen von morgen zu gestalten.