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Baustelle des Wehrs Lehnigksberg
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Hochwasserschutz für den Spreewald: Das neue Wehr Lehnigksberg

In Lübben, am Zusammenfluss der Berste mit der Hauptspree, wurde das Wehr Lehnigksberg grundlegend erneuert. Der Ersatzneubau umfasst eine Kahnschleuse, eine Fischaufstiegsanlage und ein Bedienhaus. Das Bauwerk spielt eine zentrale Rolle im zukünftigen Hochwasserschutzkonzept für die Stadt und verbindet moderne Wasserbautechnik mit den naturschutzfachlichen Anforderungen des Biosphärenreservats Spreewald.

Das Wehr Lehnigksberg nach Beendigung der Baumaßnahmen

Komplexes Bauwerk mit vielseitigen Funktionen

Seit 1966 diente die alte Schleuse vor allem touristischen Zwecken. Das neue Wehr Lehnigksberg geht weit darüber hinaus: Es stabilisiert Wasserstände, ermöglicht die Passage von Spreewaldkähnen und Paddelbooten und trägt aktiv zum Hochwasserschutz bei. Die ARGE aus IPROconsult und PTW Planungsgemeinschaft Tief- und Wasserbau GmbH realisierte den Bau im Auftrag des brandenburgischen Landesamts für Umwelt.

Das Herzstück ist eine Schleuse, die auf die typische Größe von Spreewaldkähnen und Paddelbooten ausgelegt ist. Ergänzt wird das Bauwerk durch eine Fischaufstiegsanlage in Form eines Vertikal-Slot-Passes sowie ein Wehr mit zwei 4,50 Meter breiten Feldern. Durch elektromechanisch angetriebene Doppelschützverschlüsse kann der gesamte Fließquerschnitt verschlossen und so das Eindringen eines Spreehochwassers in die Berste verhindert werden.

Links die Schleuse, in der Mitte das Wehr, rechts die Fischaufstiegsanlage in Form eines Vertikal-Slot-Fischpasses
Links die Schleuse, in der Mitte das Wehr, rechts die Fischaufstiegsanlage in Form eines Vertikal-Slot-Fischpasses

Nachhaltige Bauweise im sensiblen Naturraum

Der Neubau berücksichtigte die hohen naturschutzfachlichen Anforderungen des Biosphärenreservats Spreewald. Unter der Leitung von IPROconsult wurden umfangreiche Umweltprüfungen durchgeführt, darunter Umweltverträglichkeitsvorprüfungen und Natura-2000-Verträglichkeitsstudien. Die Planung zielte darauf ab, das ökologische Gleichgewicht zu erhalten und bestehende Lebensräume zu schützen.

Besonders sichtbar ist das Ergebnis dieser Arbeit an der neu angelegten Streuobstwiese, die sich über eine Fläche von zwei Fußballfeldern erstreckt. Die Wiederherstellung dieser traditionellen Kulturlandschaft trägt zur Artenvielfalt bei und fügt sich harmonisch in das Schutzgebiet ein.

Die neu angelegte Streuobstwiese auf einem historischen Obstwiesen-Standort
Die neu angelegte Streuobstwiese auf einem historischen Obstwiesen-Standort

Effiziente Umsetzung in Rekordzeit

Die Bauzeit von nur 16 Monaten war eine logistische Meisterleistung. Während der Arbeiten wurde der Flusslauf der Berste durch ein Umgehungsgerinne geführt, um Beeinträchtigungen zu minimieren. Dank der engen Abstimmung zwischen den Projektpartnern, dem Wasser- und Bodenverband Nördlicher Spreewald als Auftraggeber und den zuständigen Behörden konnten Planungen zügig umgesetzt und das Projekt termingerecht abgeschlossen werden.

Mit dem neuen Wehr Lehnigksberg ist Lübben nun besser auf Hochwasserereignisse vorbereitet, ohne den einzigartigen Naturraum des Spreewalds zu gefährden – ein gelungenes Beispiel für nachhaltigen Wasserbau.

„Das hervorragende Zusammenspiel aller Beteiligten ermöglichte es uns, schnelle und tragfähige Lösungen zu entwickeln. So konnten wir ein Hochwasserschutzbauwerk realisieren, das sowohl funktional als auch ökologisch vorbildlich ist.“

Holger Haas
Abteilungsleiter Wasserbau bei IPROconsult

Ihr Ansprechpartner

Abteilungsleiter Wasserbau, Berlin

Holger Haas

Ist seit Oktober 2015 im Unternehmen als Abteilungsleiter Wasserbau. Bereits vor seiner Tätigkeit bei IPROconsult plante er fast zwei Jahrzehnte Wasserbauwerke aller Art.

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