Für die Unterbringung von Personal, Fremdfirmen, Gästen des noch zu gründenden Schulungszentrums, werftnahen Besuchern und für andere Gäste errichtete die MV WERFTEN im Bereich des ehemaligen Holzhafens einen Betrieb des Beherbergungsgewerbes.
Für das gesamte Grundstück waren mehrere Gebäude mit einer Gesamtkapazität von ca. 500 Zimmern sowie ein Parkhaus und Erschließungsstraßen mit weiteren Stellplätzen und Grünanlagen im inneren des Areals vorgesehen.
Funktionen
In einem ersten Bauabschnitt entstand das erste Gebäude entlang der Straßen Alter Holzhafen und Schiffbauerdamm. Es gliedert sich in drei Vollgeschosse sowie ein Staffelgeschoss. Im Erdgeschoss sind neben der Erschließung mit Check in, Frühstücks-/Buffetbereich auch Zimmer zur Beherbergung sowie ein Ladengeschäft. Des Weiteren befinden sich im Erdgeschoss die Vorbereitung, Anlieferung, Lager und Sozialbereich sowie die Besuchertoiletten und Haustechnikräume zur Energie-/Wärmeversorgung sowie eine Sprinklerzentrale. Zur Erschließung und Sicherstellung der erforderlichen Rettungswege stehen zwei Treppenhäuser zur Verfügung.
Das Gebäude enthält zusätzlich eine Aufzugsanlage. Die Obergeschosse werden ausschließlich für die Beherbergung genutzt. Es sind in Summe 104 Doppelzimmer, davon zehn barrierefreie Zimmer über alle Etagen sowie ein rollstuhl-gerechtes Zimmer im Erdgeschoss. Die Zimmer im dritten Obergeschoss haben einen zusätzlichen Vorraum mit
Pantryküche.
Konstruktion
Eine Besonderheit des Gebäudes liegt im Einsatz von vorgefertigten Schiffskabinen, die durch die MV WERFTEN selbst gefertigt werden. Diese Kabinen sind durch die MV WERFTEN von außen in den Rohbau eingeschoben worden. Danach wurde die Fassade durch Fassadenelemente vom GU geschlossen. Die Anschlüsse der Kabinenausbauten an Wände, Decken und Böden wurden durch den Auftraggeber MV WERFTEN ausgeführt. Als Tragwerk kam eine Stahlbeton-Schottenbauweise mit aussteifenden Treppenhauskernen und weiteren Stahlbetonwänden zum Einsatz. Als Gründung wurden Vollverdrängungs-Bohrpfähle mit Pfahlrost und darüberliegender Stahlbetonbodenplatte geplant.
Gestaltung
Die Außengestaltung erfolgte in Nachbarschaft des „Welterbe Altstadt Wismar“ mit einer für die Hansestadt Wismar typische Klinkerfassade. Im Bereich Schiffbauerdamm wurde die bestehenden Gebäudeflucht aufgenommen. Bei der viergeschossigen Bebauung wurde das dritte Obergeschoss zurückgesetzt, sodass eine Staffelung entsteht. Durch die Kubatur wurde die vorgegebene Blickachse vom Thomasspeicher auf die Welterbe-Silhouette berücksichtigt.
Die Fassadenfarbe der Klinker, in Rot-Tönen, orientiert sich an den Bebauungen im Gebiet des Holzhafens. Im Erdgeschoss wurde die Klinkerfassade durch horizontale Vor- und Rückspringe des Klinkermauerwerks gegliedert, offen gestaltet sind Frühstück-/Lounge-/Buffetbereich sowie die Ladenfunktion im Erdgeschoss.